Boarische Braich, Sitten, Festerl und a so

(Bayerische Bräuche, Sitten, Feste und so weiter)

 


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A

 


B

 


C

 


D

 

dablecka

(vo: Sascha Clement)

Beim dablecka wird derjenige, um den es geht - mehr oder weniger - liebevoll, auf alle Fälle aber mit Augenzwinkern, durch den Kakao gezogen.

Gerade beim politischen dablecka kann es dabei auch etwas derber zu gehen.

In Bayern und über die Grenzen Bayerns hinweg bekannt ist das (politische) dablecka auf dem Nockherberg mit sogenannter "Fastenpredigt" und Singsoiel.

 

Dirndlschleife binden

(vo: Sascha Clement)

In Bayern wird zu verschiedenen Anlässen gerne Tracht getragen.


Besonders die Damen können diese Gelegenheit nutzen, um Zeichen zu setzen. Wer möchte kann über die Position, an der sie die Schleife bindet kundtun, welchen Beziehungsstatus sie hat.

Eine Schleife links gebunden bedeutet "ich bin ledig", mittig gebunden bedeutet "ich bin Jungfrau", rechts binden Frauen, die vergeben sind.

Nur wenn die Schleife hinten gebunden ist ist die Aussage NICHT eindeutet. Entweder hat die Frau einen Trauerfall in der Familie oder sie ist Kellnerin.

Leider aber sind auch bayerische Frauen nicht mehr immer kompetent, was die Bindung der Schleife angeht.

 


E

 


F

 

Fensterln

(vo: Sascha Clement)

Junge, verliebte Paare fensterln gerne.

 


G

 

Goaslschnoizn

(vo: Sascha Clement)

Das Goaslschnoizn, also das mit der Peitsche (Goasl = Geißel) schnalzen(schnoizn) ist unter Anderem bei bayerischen Volksfesten sehr beliebt.

Dabei wird zu Musik in festem Rhythmus mit der Geißel in die Luft geschlagen, sodass ein Knall entsteht.

 


H

 


I

 


J

 


K

 

Kocherlball

(vo: Sascha Clement)


Der Kocherlball ist ein Bedienstetenball in München.

 


L

 


M

 

Maß, die

(vo: Sascha Clement)

Wichtig ist: Die Maß ist weiblich, es heißt also "die Maß" oder "eine (oa) Maß", NICHT "das Maß".

Die Maß (das a kurz wie in Masse) ist die Mengenbezeichnung für einen vollen Liter Getränk. Traditionell werden dabei Bier- oder Biermischgetränke bezeichnet (Weiznmaß, Radlermaß, Russnmaß), aber auch eine Maß Spezi oder Cola sind mittlerweile zulässig.

 


N

 


O

 


P

 

Perchtenlauf

(vo: Sascha Clement)

In vielen bayerischen und österreichischen Gemeinden finden zwischen Weihnachten und dem 6. Januar die sogenannten "Perchtenläufe" statt.
Perchten sind Sagengestalten, die den Winter austreiben sollen. Woher die Tradition genau kommt ist unklar.
Bei den Perchtenläufen ziehen verkleidete Menschen mit Glocken und viel Radau durch die Gemeinden. Muss man erlebt haben.



 

Plattler

(vo: Sascha Clement)

Siehe Schuhplattler.

 


Q

 


R

 


S

 

Schuhplattler

(vo: Sascha Clement)

Der Schuhplattler ist ein traditioneller Tanz im altbayerisch-österreichischen Raum.

Der Schuhplattler wird traditionell fast ausschließlich von Männern getanzt. Die traditionell zu einer Männertracht gehörenden Haferlschuhe werden dabei mit speziellen metallenen Absatzunterlegplatten versehen, die einen besonderen Klang erzeugen.

In einer festgelegten Reihenfolge werden dann besonders Oberschenkel, Wadeninnenseite und Absätze mit den Händen geschlagen (natürlich die eigenen

 


T

 

Tracht

(vo: Sascha Clement)

Ein Wort vorweg: Von der Tracht unbedingt auseinander zu halten ist die sogenannte "Landhausmode". Diese ist meist linnen.

Traditionelle Tracht, heutzutage meistens sogenannte "erneuerte Tracht" besteht meist aus gegerbtem Leder oder Stoff.

Es gibt Tracht in männlicher und weiblicher Ausführung. Echte Tracht ist übrigens eine echte Anschaffung. Bei Dirndltracht ist man dabei sehr schnell bei 500, bei Männertracht ebenso schnell bei über 1000 €.

Sowohl zum Dirndlgewand (im Volksmund berkürzt "Dirndl", wobei streng genommen das Dirndl oder bayerisch "Deandl" eigentlich lediglich der meist weibliche große oder Mensch ist, der im Dirndlgwand drin steckt) als auch zur Männertracht gehört der sogenannte Diridari (genannt nach den Münzen, die sehr oft dafür verwendet werden).

Sowohl die Lederhose also auch vor allem die Dirndlschürze sind dabei von Region zu Region unterschiedlich. So gibt es beispielsweise die "Miesbacher Tracht", die unter Anderem zum Münchner Stadtteil Sendling gehört, in dem ich aufgewachsen bin, die Lechler Tracht im Zentrum München oder jetzt in Prien die Chiemgauer Tracht, zu der traditionell der "Priener Hut" gehört.

Die Regionalität kommt aus der Tatsache, dass vor allem bei den Bauern aus der Tracht erkennbar war, welcher Gerichtsbarkeit sie unterstellt waren.

Zudem haben manche eine Alltags- und eine Sonntagstracht.

Neben Lederhose gehören zur Männertracht eigentlich sogenannte Haferlschuh(e), Strümpfe, ein Hemd und ein Hut.

Zum Dirndl gehören ebenfalls bestimmte Schuhe, mindestens eine Dirndlschürze (an yer die Schleife gebunden wird), eine Bluse und je nach persönlichem Stil ist auch ein Hut möglich. Auch eine Trachtenhandtasche sieht man sehr oft.

Übrigens: Sollte Euch irgendwann mal in Zusammenhang mit einem Verein die Bezeichnung "GTEV" unterkommen, dann handelt es sich vermutlich um einen "Gebirgstrachtenerhaltungsverein", es geht also um Trachtler, so wie beim GTEV Prien (einer von zwei priener Trachtenvereinen neben dem GTEV Atzing.
Liebe Buam und Madl, soide wos vagessn hom,sehds es mir noch, I bitt Eich schee.



 


U

 


V

 


W

 

Wiesn

(vo: Sascha Clement)

Die Wiesn (Einzahl!), auch Oktoberfest genannt, findet mit Ausnahmen jährlich in München auf der Theresienwiese statt.

Das größte Volksfest der Welt geht auf die Hochzeit von Kronprinz Ludwig von Bayern und Prinzessin Therese am 12. Oktober 1810 zurück. In der Neuzeit findet es immer von Mitte September bis zum Wochenende um den 3. Oktober statt.
Auf der Wiesn sind sowohl Bierzelte als auch Fahrgeschäfte zu finden.

Alle zwei Jahre findet parallel das Landwirtschaftsfest statt.





 


X

 


Y

 


Z

 

Zuzln

(vo: Sascha Clement)

Das Zuzln ist eine Sitte, die speziell in Bezug auf Weißwürste zu finden ist. Zuzln kommt ohne Messer und Gabel aus, die Weißwurst wird in die Hand genommen und mit Mund und Zähnen aus der Haut über offene Enden in den Mund gedrückt. Mittlerweile verliert das Zuzln auch in Bayern leider immer mehr an Bedeutung.

 

Zwiefacher

(vo: Sascha Clement)

Der Zwiefache ist ein typischer Tanz, der zwischen zwei Rythmen (2/4, 3/4), also zweifach oder eben "zwiefach" komponiert ist.

Diese Eigenart macht besondere Tanzfiguren möglich - und nötig.